Kloster Knechtsteden und der Knechtstedener Wald

Sehr nahe am Jakobs-Pilgerweg Köln - Nijmegen liegt das Kloster Knechtsteden. 

Tatsächlich befindet sich meine Unterkunft direkt am Knechtstedener Wald, am Rande des NSG Mühlenbusch. Was liegt also näher dem Kloster, das leider kein Teil des Jakobsweg ist, einen Besuch abzustatten?

Knechtstedener Wald

Das Koster Knechtsteden ist eine ehemalige Prämonstratenserabtei aus dem frühen 12. Jahrhundert. Idyllisch am Rande des Knechtstedener Waldes gelegen, wird die gigantische Anlage von Schafkoppeln (mit den sehr seltenen weißen gehörnten Heidschnucken), Obstwiesen mit seltenen und alten Obstsorten, einem Froschteich (ja genau, es gibt einen Teich nur für Frösche, Kröten und Co, leider momentan nicht zugänglich) und einem Kräutergarten umgürtet.

Weiße gehörnte Heidschnucken

Nach einer Teilumrundung des Klosters betreten wir das eigentliche Klostergelände. Es ist in seiner Ausdehnung sehr großzügig gehalten. Die riesigen Klostergebäude reihen sich recht konfus aneinander. Die dadurch entstehenden baumbestandenen Plätze dienen der Verehrung diverser Heiliger. 

Maria mit Kind

Da nur noch wenige der Ordensbrüder der Spiritaner in dem Kloster wohnen, werden die meisten Gebäude von verschiedenen Einrichtungen, wie z.B. einem Waldkindergarten, einer Bücherei für das angrenzende Gymnasium und diversen Ausbildungszentren genutzt.

Wunderbare Klostergebäude, die vom Reichtum des Klosters sprechen

Prunkstück der Anlage ist sicherlich die romanische Basilika St. Andreas aus dem frühen 12. Jahrhundert. Da wir das Kloster durch das hintere Tor betreten haben, bildet die Basilika und das barocke Torhaus (frühes 18. Jahrhundert) den krönenden Abschluss.

Basilika St. Andreas

Über eine Platanenallee, verlassen wir das Klostergelände durch das imposante Torhaus wieder und tauchen für den Rückweg wieder in den wunderbaren Knechtstedener Wald ein.

Torhaus und Basilika

Der Knechtstedener Wald ist ein vielfältiges Flora-Fauna-Habitat, das besonders Ringelnattern, Springfröschen, Dachsen und diversen Spechtarten Lebensraum bietet. Die Vielfältigkeit der Waldabschnitte erleben wir auf unserer Runde hautnah. Junge Buchenwälder, Adlerfarnabschnitte, Erlen-Eschen-Bruchwälder mit kleinen Mooren und Buchenmischwald haben aus der Rundtour eine Erlebniswanderung gemacht. Besonders die Pfade haben es uns angetan. Viele von ihnen sind nicht mehr einfach zu begehen, weil umgestürzte Bäume nicht mehr weggeräumt werden, sondern liegen bleiben. Die Pfade sind also auch Kletterabenteuer, besonders für kleine Hunde ... 😂 Aber auch nach oben muss man schauen. So einiges an Bruchmaterial hängt in den Wipfeln noch stabiler Bäume.

Naturnahe Waldpfade

Bekannt soll der Wald für seine überreichen Vorkommen an Buschwindröschen sein. Aber dafür ist es noch zu früh. Lediglich das Scharbockskraut streckt schon die ersten grünen Fühler aus. Schneeglöckchen und auffallend viele wilde Krokusse säumen den Weg. Der Frühling naht auch im Wald ...

Der Frühling lockt 🐝

Fazit: Eine wirklich lohnende Tour, die im zeitigen Frühjahr oder auch Sommer, wenn der Adlerfarn hoch steht, noch viel schöner sein wird. Das Kloster ist eine interessante Abwechslung. Besonders die weißen Schafe und die vielen alten Obstbaumsorten (es gibt auch einen Obstbaumwanderweg rund um das Kloster) mitsamt des Froschteich machen es zu einem Highlight im Wald.

Wald- und Feldwege, Pfade.

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